Historisches

Unsere Katholische Frauengemeinschaft (kfd)….

…..in Nordborchen besteht seit 100 Jahren.

Übersprudelnes Leben

„Ich erinnere mich, dass meine Mutter, als ich Kind war, einmal im Jahr zum Kaffeeklatsch der kfd ging“, erzählt Mechthild Schwarzenberg. Lang war sie selbst Sprecherin und Vorsitzende der Frauengemeinschaft Nordborchen. Die Angebote von Frauen für Frauen sind vielfältiger geworden, haben sich den Bedürfnissen der Frauen angepasst und ziehen sich durch das ganze Jahr. In 100 Jahren hat sich einiges geändert. Eines aber ist immer gleich geblieben: die christlichen Werte.

Im Jubiläumsjahr schäumen die Frauen der kfd Nordborchen förmlich über.
Das bewiesen sie nicht nur beim großen Festakt. Unter dem Motto „Wir sprudeln über“ stellen die engagierten Damen Quellen in den Mittelpunkt ihres Jubeljahres. „Es geht um Quellen, aus denen wir schöpfen können, wie der Glaube an Gott, aber auch darum, für andere eine Quelle zu sein“, sagt Mechthild Schwarzenberg. Knapp 400 Mitglieder zwischen 30 und 104 Jahren zählt der Frauenverband in Nordborchen. 26 Frauen sind im Vorstandsteam und als Mitarbeiterinnen für die Gemeinschaft aktiv.

Angefangen als Bruderschaft christlicher Frauen und Mütter im Jahre 1906 wandelte sich die Betgemeinschaft stetig zu einer Plattform, in der heute Geselligkeit und Kreativität in Verbindung mit dem religiösen Leben groß geschrieben werden. Bei der Jubiläumsfeier blickten die Frauen zurück auf die Anfänge. In inszenierten Interviews mit den ehemaligen Vorsitzenden, die von Mitgliedern schauspielerisch dargestellt wurden, stellten sie sich den Fragen nach den Ursprüngen der einstigen Bruderschaft. Was war das für eine Zeit damals? Warum haben sich die Frauen engagiert?

Als Margarete Amedieck vor 100 Jahren die Bruderschaft für christliche Frauen und Mütter ins Leben rief, ging es nicht um die Emanzipation der Frau. Vielmehr sollte die Gemeinschaft „der einzelnen Mutter helfen, ihre Aufgabe treu und segensreich zu erfüllen“, so dokumentieren es die Statuten. Heute allerdings versteht sich die kfd durchaus als emanzipierte Frauengemeinschaft.

Trotzdem betont Mechthild Schwarzenberg, dass die Mitglieder keine strengen „Emanzen“ sind. „Wir richten uns auf die Bedürfnisse der Frauen aus“, erklärt sie. Frauen seien mittlerweile eigenständig – auch in der Kirche. „Wir bereiten zum Beispiel Wortgottesdienste vor, ohne dass diese noch einmal durch den Pfarrer kontrolliert werden, wie es früher war“, sagt sie.

Die gesellschaftliche Rolle der Frau hat sich verändert und mit ihr auch die Aktivitäten der Frauengemeinschaft. Vor 100 Jahren sei es z.B. gar nicht denkbar gewesen, dass sich die Frauen zu einer gemeinsamen Feier treffen, ohne zuvor die Genehmigung des Familienoberhauptes eingeholt zu haben. Darauf wies Anna-Maria Mette, Diözesanvorsitzende der kfd, in ihrer Festrede hin.

Anders ist heute auch, dass die katholische Frauengemeinschaft eng mit ihrem evangelischen Pendant, der Frauenhilfe der Stephanusgemeinde zusammenarbeitet. „Wir pflegen einen sehr guten Kontakt, unternehmen gemeinsame Ausflüge und bereiten den Weltgebetstag der Frauen zusammen vor“, nennt Mechthild Schwarzenberg nur einige Beispiele für das ökumenische Engagement der Nordborchener Frauen.

Sich gegenseitig stützen und helfen, das steht immer noch im Vordergrund des kfd-Programms. Der Rahmen aber ist heute wesentlich breiter gesteckt. Ob in Sport- oder Handarbeitsgruppen, bei der alljährlichen Karnevalsfeier oder bei den Ausflügen, die kfd bietet zahlreiche Möglichkeiten, Gemeinschaft zu leben.